Lentikular Verfahren: (engl. Lenticular, Postkarten mit rauer Oberfläche)

Es gehört zu den autostereoskopischen Verfahren, das heißt, es kommt ohne Betrachtungshilfen aus. Trotz der geringen Bildqualität haben diese Bilder aufgrund der Einfachheit ihren Reiz. Früher fanden sich diese Bilder häufig in Souvenirläden und auf Perry Rodan Büchern. Heute sind sie wieder aktuell und werden oft als Postkarten verkauft.

Das Prinzip ist einfach. Als Bildausgangsmaterial werden ca. 5 - 10 Ansichten eines Objektes verwendet. Das können Aufnahmen von einer (digitalen) Monokamera sein, die nach jedem Auslösen, entlang einer Führungsschiene verschoben wird. Auch mehrere Ansichten einer 3D-Computergrafik eignen sich hervorragend, zumal die Bilder direkt am Computer weiterverarbeitet werden. Zwei Bilder (Stereobildpaar) sind nicht ausreichend.

Die Teilbilder werden von oben nach unten in schmale Steifen geschnitten und so wieder zusammengesetzt, dass alle ersten Streifen der Reihenfolge nach nebeneinander angeordnet werden. Danach folgen alle zweiten Streifen der Ausgangsbilder. Das passiert natürlich nicht mit Schere und Kleber, sondern am Computer mit der Linsenraster Software 3D-EASY SPACE.

Das daraus entstandene Bild sieht erst einmal unscharf aus, es enthält alle Teilbilder ineinander verschachtelt. Nun wird die Betrachtungshilfe, eine Linsenrasterfolie, direkt auf das Bild montiert. Alle ersten Streifen befinden sich nun unter der ersten Linsenwölbung der Linsenrasterfolie, alle zweiten Streifen befinden sich unter der zweiten Linse. Das hat zur Folge, dass von jedem Betrachtungswinkel aus, nur eines der Ausgangsbilder vom linken Auge gesehen wird und mit dem rechten Auge ein anderes Ausgangsbild.

Anfang der 80er Jahre kam die 4-äugige NIMSLO - Kamera auf dem Markt, mit ihr kann jeder seine eigenen Lenticular - Aufnahmen machen. Hier wurden vier Aufnahmen verwendet und in Speziallabors zu 3D - Linsenrasterbildern verarbeitet.

Neben den dreidimensionalen Lentikular - Bildern, gibt es noch zwei weitere Linsenraster - Varianten, und zwar Flip (Wackelbild) und Animation (Moving). Bei Flip sieht man zwei verschiedene Bilder, abhängig von der Blickrichtung, bei Animation einen kompletten Bewegungsablauf. Das hat aber mit Raumbildern nichts zu tun.

Das Verfahren kommt auch bei LCD-Monitoren zum Einsatz. Damit lässt sich ein Raumbild ohne Brille realisieren. Im 3-D Camcorder JVC GS-TD1 und anderen 3-D Camcordern oder in der Kinderkamera VTechKidizoom 3D kommen solche autostereoskopischen Sucherdisplays mit Linsenrastertechnik zur Anwendung.