Stereo Bildpaare - Stereoaufnahmen

zwei fast gleiche Bilder

Ein Stereobildpaar entsteht, wenn ein Objekt von zwei unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen wird. Prinzipiell spielt es keine Rolle, ob die beiden Aufnahmen gleichzeitig mit einer Stereokamera bzw. zwei gleichen Monokameras aufgenommen wurde oder nacheinander durch eine Monokamera die vor der 2. Aufnahme horizontal verschoben wird.

Zwei besonders wichtige Eigenschaften muss eine Stereoaufnahme allerdings haben:

1. Gleiche Höhenlage: alle Objekte müssen in beiden Bildern auf der gleichen horizontalen Linie liegen. Ist das nicht der Fall, tut sich das Gehirn schwer beide Bilder zu einem Raumbild zu verschmelzen und es drohen Kopfschmerzen.

2. Gleichzeitige Aufnahme: Bewegte Objekte müssen zeitlich synchron fotografiert werden. Dazu zählt auch ein Baum, dessen Blätter der Wind bewegt, oder eine Landschaftsaufnahme mit vorbeiziehenden Wolken. Nur absolut unbewegte Motive können auch zeitlich nacheinander aufgenommen werden. Daneben gibt es natürlich noch eine Reihe weiterer Eigenschaften, die ein gutes Stereobild von einem schlechtem unterscheiden. Eine genaue Beschreibung dazu findet sich in der Fachliteratur.

Pyramide mit Sphinx, spätes 19. Jahrhundert

Eine echte Stereokamera bietet natürlich den größten Bedienungskomfort. Beide Aufnahmen entstehen gleichzeitig bei gleicher Höhenlage. Allerdings ist mit dem fixen Abstand der beiden Linsen auch die Tiefenwirkung festgelegt. Ein Bergpanorama lässt sich damit nicht stereoskopisch festhalten, denn weit entfernte Motive werden bei normalem (Augen-) Abstand nur sehr flach abgebildet ( Kulisseneffekt). Hier ist es von Vorteil, zwei gleiche Monokameras auf eine Schiene in größerem Abstand zu montieren, das verstärkt den Tiefeneindruck. Das ist etwa so, als würde ein Riese (mit großem Augenabstand) auf ein Modellandschaft blicken.

Mit einer einzelnen Monokamera ist ein Stereobildpaar auch mit einem Strahlenteiler realisierbar. Dies ist ein Zubehörteil, das am Filtergewinde des Objektives festgeschraubt wird. Es unterteilt das normale Vollformat in zwei kleinere Bilder im Hochkantformat. Für Dias und Bildabzüge sind spezielle Betrachter erhältlich. Für die Stereoprojektion ist das Hochkantformat aber weniger geeignet. Da fotografiert man das Motiv besser im Vollformat zweimal nacheinander und aus unterschiedlicher Perspektive. Eine horizontal ausgerichtete Führungsschiene auf der die Kamera entlang gleitet minimiert den Höhenfehler und liefert brauchbare Resultate.

Auch mit dem Computer lassen sich sehr einfach Stereobildpaare erzeugen. Viele Bildverarbeitungsprogramme bieten inzwischen 3-D Funktionen. Damit ist es möglich ein digitales dreidimensionales Objekt, meistens eine Grafik, aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, abzuspeichern oder auszudrucken.

Stereobildpaare von Erwin Ilias finden Sie im Internet z.B. unter folgender Adresse: www.3dphoto.de